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XR Trends 2024: Ein Blick in die Kristallkugel.

XR Trends 2024: Ein Blick in die Kristallkugel.
XR Trends 2024: Ein Blick in die virtuelle Kristallkugel   I   von Ulrich Buckenlei (MBA)

 
 

Einleitung

Als ich vom 09 -12 Januar 2024 die CES in Las Vegas besuchte, wurde mir klar, wie sehr die Extended Reality (XR) unser Verständnis von Technologie und Interaktion umgestaltet hat. Wer mehr zu meinem Besuch auf der CES2024 erfahren möchtet findet hier einen ausführlichen Artikel dazu. Dieses Jahr zeigte, dass die Grenzen zwischen Unternehmenslösungen und Konsumentenprodukten im Bereich der XR zunehmend verschwimmen. Wir sahen bahnbrechende Innovationen in den Bereichen Audio, Video, XR, AI und Metaverse und deren konzeptionellen und angewandten Synergien zwischen verschiedenen Technologiefeldern. So wurde auf der CES zu beginn des Jahres breits eine faszinierende Mischung aus neuen digitalen Lösungen, welche die Zukunft von Arbeit und Leben verändern könnten zur Schau gestellt. Wie dürfen wir also annehmen dass es in den nächsten Monaten weiter geht?

Siemens, Sony, NVIDIA, XREAL, Qualcomm, PIXO VR und Dimension X haben in Las Vegas die Bühne betreten, um ihre neuesten Innovationen und Konzepte im Bereich Industrial Metaverse und Spatial Computing zu präsentieren.

Außerhalb des XR-Bereichs brachte die Veranstaltung unzählige bevorstehende Produkte ins Rampenlicht, aber die Highlights im Bereich XR waren besonders prägnant. Von preisgekrönten haptischen Handschuhlösungen bis hin zu innovativen VR-Headsets wie dem Crystal VR von Primax, das mit einem 60G AirLink Wireless-Modul für schnelle Datenübertragung und latenzarmes Streaming ausgestattet ist, war die CES 2024 ein Schaufenster für die Zukunft der immersiven Technologien.

Als ich die verschiedenen Stände und Demos besuchte, wurde mir bewusst, dass wir an der Schwelle zu einer neuen Ära stehen. Die Entwicklungen im Bereich der XR, insbesondere in den Bereichen AR und VR, versprechen eine aufregende Zukunft. Hier sind einige meiner Beobachtungen und Vorhersagen für das Jahr 2024.

 

Impressionen von der CES 2024 in Las Vegas (USA).

Foto: © Ulrich Buckenlei, CES 2024, Las Vegas

 

Apple Vision Pro: Ein neues Kapitel in der XR-Welt

Die für Anfang Februar auf dem US-Markt geplante Einführung Apple’s erstem Mixed Reality Headset Vision Pro prognostizieren viele Experten als signifikanten Meilenstein in der Welt der Extended Reality. Die Vision Pro wird als Mixed-Reality-Headset positioniert, das eine neue Benutzeroberfläche für Mixed Reality mit einem gestenbasierten Interface, Spracheingabe und Eye-Tracking bietet.

Benutzeroberfläche und Ergonomie: Apple setzt bei der Vision Pro auf eine gestenbasierte Benutzeroberfläche, die durch Spracheingabe und Eye-Tracking ergänzt wird. Dieser Ansatz unterscheidet sich von traditionellen Headsets, die meist auf Controller setzen. Die Vision Pro zielt darauf ab, die Benutzererfahrung in der Mixed Reality neu zu definieren und könnte in pädagogischen Einstellungen besonders nützlich sein.

Integration und Ökosystem: Die Vision Pro erfordert eine Integration mit anderen Apple-Geräten, was für Unternehmen, die bereits in das Apple-Ökosystem investiert haben, von Vorteil sein könnte. Die nahtlose Integration in bestehende Systeme und die starke Entwicklergemeinschaft von Apple könnten sich als entscheidender Faktor für den Erfolg des Geräts erweisen.

Lebensdauer der Batterie: Ein kritisches Merkmal der Vision Pro ist ihre Batterielaufzeit von zwei Stunden. Dies könnte für längere Interaktionen oder Präsentationen ein Hindernis darstellen, insbesondere im Vergleich zu Konkurrenzprodukten wie dem Vive Focus 3, das austauschbare Batterien bietet.

Preis und Zugänglichkeit: Mit einem Startpreis von 3.499 US-Dollar liegt die Vision Pro deutlich über dem Preisniveau vieler Konkurrenten. Dies könnte insbesondere für Bildungseinrichtungen, kleinere Einzelhändler und Start-ups, die auf enge Budgets angewiesen sind, eine Herausforderung darstellen. Die hohen Kosten könnten auch zu einer digitalen Kluft führen, indem sie die Technologie eher zu einem Luxusgut als zu einem Standardwerkzeug machen.

Handhabung und Tragbarkeit: Die Vision Pro wird mit einem verkabelten externen Akkugehäuse geliefert, was für bestimmte Branchen wie die Fertigungsindustrie ein logistisches Problem darstellen könnte. Die Kabelbindung könnte in Szenarien, in denen häufige Bewegungen erforderlich sind, zu Sicherheitsüberlegungen führen.

Die Vision Pro von Apple hat das Potenzial, die XR-Industrie maßgeblich zu beeinflussen, doch ihre weit verbreitete Verwendung in Unternehmensumgebungen könnte eher eine Vision für die Zukunft als für die Gegenwart sein (Quellen: XR Today, ArborXR).

 

Apple Vision Pro – das erste Mixed Reality Headset von Apple.

Foto: © Apple

 

XR im Industriebereich: Vom Experiment zum Standard

Die CES 2024 hat bestätigt, dass Extended Reality (XR) nicht mehr nur eine interessante Technologie für Enthusiasten ist, sondern sich fest im Industriebereich etabliert hat. Diese Entwicklung ist gekennzeichnet durch:

Branchenübergreifende Anwendung: Während XR ursprünglich vor allem im Gaming-Bereich beliebt war, hat sich dies deutlich gewandelt. Institutionen im Bildungsbereich nutzen immersives Lernen, im Gesundheitswesen wird XR für realistisches medizinisches Training verwendet und Unternehmen implementieren XR in innovativen Trainingsprogrammen. Diese Vielseitigkeit unterstreicht XR als transformative Technologie, die über Unterhaltung hinausgeht und neue Möglichkeiten für Bildung, Training und professionelle Entwicklung eröffnet​.

Generative KI und XR: Die Vision Pro erfordert eine Integration mit anderen Apple-Geräten, was für Unternehmen, die bereits in das Apple-Ökosystem investiert haben, von Vorteil sein könnte. Die nahtlose Integration in bestehende Systeme und die starke Entwicklergemeinschaft von Apple könnten sich als entscheidender Faktor für den Erfolg des Geräts erweisen.

Marktwachstum und Investitionen: Die XR-Industrie in Nordamerika erlebt dank erheblicher Investitionen in Markeninnovationen ein signifikantes Wachstum. Die USA, als Heimat vieler XR-Technologiefirmen, spielen dabei eine führende Rolle. Dieser Markt wird durch hohe technologische Affinität und einfache Verfügbarkeit von vernetzten Geräten weiter angetrieben. Darüber hinaus nutzen staatliche Einrichtungen in den USA XR als Bildungswerkzeug und entwickeln Programme zur lokalen Workforce-Entwicklung​​.

Wachstum der XR-Industrie: Die prognostizierte Größe des globalen Marktes für Extended Reality (XR) wird voraussichtlich von 105,58 Milliarden US-Dollar im laufenden Jahr auf 472,39 Milliarden US-Dollar in den nächsten fünf Jahren ansteigen. Diese Steigerung entspricht einer jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 34,94%. Dieses Wachstum wird durch zunehmende Nachfrage und den Einsatz von XR-Technologien in verschiedenen Bereichen wie Bildung, Industrie, Gesundheitswesen sowie Medien und Unterhaltung angetrieben. (Quellen: Mordor Intelligence)

Diese Entwicklungen zeigen, dass XR mehr als nur eine Nische ist und sich zu einem integralen Bestandteil verschiedener Branchen entwickelt. Die Branche steht an der Schwelle zu einer neuen Ära, in der XR-Technologien nicht nur die Art und Weise, wie wir arbeiten und lernen, sondern auch wie wir interagieren und kommunizieren, grundlegend verändern werden.

 

Extended Reality Market Size & Share Analysis – Growth Trends & Forecasts (2024 – 2029).

Source: © Mordor Intelligence

 

Siemens’ Pionierarbeit im industriellen Metaverse

Siemens hat auf der CES 2024 eindrucksvoll demonstriert, wie das Unternehmen das industrielle Metaverse mit wegweisenden Entwicklungen bereichert. Einer der Höhepunkte war die Vorstellung des NX Immersive Designers, einer innovativen Plattform, die das Engineering revolutioniert.

nnovative Technologie im Detail: Der NX Immersive Designer von Siemens ermöglicht es Ingenieuren und Designern, mithilfe von Virtual Reality komplexe Modelle und Designs zu erstellen und zu überprüfen. Diese Plattform bietet eine immersive und interaktive Umgebung, die die Produktentwicklung beschleunigt und gleichzeitig die Genauigkeit verbessert​.

Zusammenarbeit und Integration: Siemens zeigt auf, wie durch die Integration mit Sonys Spitzentechnologie die Möglichkeiten von Virtual Reality im Engineering erweitert werden. Diese Partnerschaft illustriert, wie führende Unternehmen zusammenarbeiten, um die Grenzen der Technologie zu erweitern und neue Lösungen für die Industrie zu entwickeln.

Förderung von Bildung und Training: Siemens betont auch die Bedeutung von XR in der Bildung und im Training. Mit spezialisierten Programmen und Tools, die auf XR-Technologie basieren, setzt das Unternehmen neue Standards in der Aus- und Weiterbildung von Fachkräften.

Zukunftsorientierte Projekte und Visionen: Siemens präsentiert eine Reihe von Projekten, die zeigen, wie das industrielle Metaverse Prozesse optimieren und die Nachhaltigkeit steigern kann. Diese Projekte beinhalten beispielsweise die Nutzung von XR für komplexe Datenanalysen, die Optimierung von Produktionsabläufen und die Entwicklung digitaler Zwillinge für effizienteres Ressourcenmanagement. (Quellen: Siemens Webseite)

Diese Fortschritte in Verbindung mit Siemens’ anderen Initiativen zeigen, wie das Unternehmen das industrielle Metaverse prägt und zukünftige digitale Innovationen vorantreibt.

 

Siemens Head-Mounted-Display in Zusammenarbeit mit Sony für NX Immersive Designer auf der CES 2024 in Las Vegas (USA).

Foto: © Ulrich Buckenlei, CES 2024, Las Vegas

 

Die anhaltende Debatte: Metaverse vs. Spatial Computing

Die CES 2024 hat erneut gezeigt, dass die Debatte zwischen Metaverse und Spatial Computing weiterhin ein zentrales Thema in der XR-Branche ist. Diese Diskussion spiegelt nicht nur semantische Unterschiede wider, sondern auch unterschiedliche Visionen und Ansätze für die Zukunft der immersiven Technologien.

Die Bedeutung von Begriffen: Während einige Experten einen blockchain-basierten Ansatz für das Metaverse bevorzugen, legen andere den Fokus auf ein räumlicheres Internet, das als Spatial Computing bezeichnet wird. Diese Begriffe repräsentieren unterschiedliche Ideenbündel, die die Art und Weise beeinflussen, wie wir über die Technologien sprechen und denken.

Apple’s Vision Pro und die Terminologie: Interessanterweise hat Apple bei der Vorstellung der Apple Vision Pro den Begriff “Spatial Computing” verwendet und dabei den Begriff “Metaverse” bewusst vermieden. Diese Entscheidung unterstreicht Apples Fokus auf die Schaffung eines persönlichen Nutzungserlebnisses, das die reale Welt durch Technologie erweitert, anstatt die Nutzer in virtuelle Welten zu transportieren.

Die Symbiose von Metaverse und Spatial Computing: Trotz der unterschiedlichen Begrifflichkeiten ergänzen sich Metaverse und Spatial Computing. Während das Metaverse oft als sozialer, vernetzter Raum verstanden wird, fokussiert sich Spatial Computing auf die nahtlose Integration der digitalen und physischen Welt. Beide Konzepte können sich gegenseitig bereichern und gemeinsam zur Entwicklung immersiver Technologien beitragen.

Die Rolle der Hardware: Ein wichtiger Aspekt in dieser Debatte ist die Betrachtung von Spatial Computing als Hardware-Kategorie. Geräte wie die Apple Vision Pro und Sonys kommende Head-Mounted Displays, die ebenfalls eine 4K OLED Microdisplay-Technologie nutzen, sind wichtige Komponenten in der Realisierung von Spatial Computing und könnten als Tor zum Metaverse dienen.

Die Zukunft von Spatial Computing: Experten wie Cathy Hackl sehen Spatial Computing als zukünftige Form der Computertechnologie, die unsere physische Welt und virtuelle Erfahrungen miteinander verbindet und damit neue Interaktions- und Kommunikationsmöglichkeiten schafft. Diese Entwicklung könnte zu einer post-smartphone-Ära führen, in der verschiedene Interfaces, einschließlich AR-Brillen, eine zentrale Rolle spielen.

Die CES 2024 hat gezeigt, dass sowohl das Metaverse als auch Spatial Computing wesentliche Elemente in der Zukunft der immersiven Technologien sind. Während die Begriffe und Definitionen weiterhin diskutiert werden, ist klar, dass beide Konzepte in ihrer eigenen Art zur Entwicklung des digitalen Raumes beitragen und neue Möglichkeiten für Unternehmen und Konsumenten eröffnen.

 

Impressionen von der CES 2024 in Las Vegas (USA).

Foto: © Ulrich Buckenlei, CES 2024, Las Vegas

 

Schlussbemerkung

Die CES 2024 war ein faszinierender Start in ein Jahr, das voller Versprechen für die Zukunft der Extended Reality (XR) steckt. Aber das ist erst der Anfang! Mit Spannung erwarte ich die bevorstehenden Veranstaltungen dieses Jahres, insbesondere den World Mobile Congress (WMC) in Barcelona Ende Februar. Es wird spannend zu sehen, wie die auf der CES vorgestellten Innovationen und Visionen sich weiterentwickeln und welche neuen Trends und Technologien dort präsentiert werden.

Als Digitalisierungsstratege bin ich ständig auf der Suche nach den neuesten Entwicklungen und Durchbrüchen. Jede dieser Veranstaltungen bietet eine einzigartige Gelegenheit, die neuesten Fortschritte in der Welt der Technologie zu entdecken und zu verstehen, wie diese unser Leben und Arbeiten bereichern können.

Blicken wir voraus, so ist es aufregend zu spekulieren, mit wie viel meiner Vorhersagen ich am Ende des Jahres Recht behalten werde. Die Reise durch die Welt der XR ist wie eine Schatzsuche – man weiß nie genau, was als Nächstes entdeckt wird, aber die Aussicht darauf ist immer aufregend und inspirierend.

 

Über den Autor:

Ulrich Buckenlei, geboren am 7. Januar 1975 in Regensburg, ist ein renommierter Digitalisierungsstratege und Visionär im Bereich des Industrial Metaverse und Spatial Computing.
Er besitzt ein Diplom als Technikredakteur sowie einen MBA von der Technischen Universität München.

Als Gründer, Geschäftsführer und Kreativdirektor von VISORIC GmbH hat er sich in der Branche einen Namen gemacht. VISORIC ist spezialisiert auf AR, VR und 3D-Echtzeitvisualisierung und berät eine breite Palette von Kunden weltweit, darunter weltbekannte Marken, große Behörden, Verlage und Organisationen aber auch mittelständische und kleinere Unternehmen.

Zu Ulrich Buckenleis Kunden zählen namhafte Unternehmen wie BMW, Audi, Siemens, das Nachrichtenmagazin Der Spiegel, Magic Leap, Discovery Channel, das ZDF und das Bayerische Wirtschaftsministerium. Buckenlei engagiert sich aktiv für die digitale Transformation und die Entwicklung innovativer Technologien.

 

Impressionen aus dem Bryce-Canyon-Nationalpark USA.

Foto: © Ulrich Buckenlei, CES 2024, Las Vegas

 

Wir freuen uns auf Ihr Feedback und beraten Sie bei Fragen gerne persönlich.

 

Kontaktpersonen:
Ulrich Buckenlei (Kreativdirektor)
Mobil: +49 152 53532871
E-Mail: ulrich.buckenlei@visoric.com

Nataliya Daniltseva (Projektleiterin)
Mobil: + 49 176 72805705
E-Mail: nataliya.daniltseva@visoric.com

Adresse:
VISORIC GmbH
Bayerstraße 13
D-80335 München

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